Der gegen Haarausfall und gutartige Prostata-Vergrößerung eingesetzte Wirkstoff Finasterid wurde von einigen Ärzten als Vorbeugung gegen Prostata-Krebs vorgeschlagen. Um das zu testen, erhielten in den USA mehr als 9000 gesunde Männer über 55 Jahren den Wirkstoff oder ein Placebo. Nach sieben Jahren fanden sich Krebszellen in den Gewebeproben von 24 Prozent der Teilnehmer aus der Placebo-Gruppe. In der Finasterid-Gruppe lag der Anteil nur bei 18 Prozent. Experten raten trotzdem aus zwei Gründen von der Einnahme ab: Zum einen wächst Prostata-Krebs extrem langsam, nur etwa vier Prozent der Männer sterben später tatsächlich daran. Zum anderen traten unter Finasterid verstärkt aggressive Tumorformen auf.
Thomas Willke