Die größten einzelligen Nummuliten – linsen- oder scheibenförmige Wurzelfüßer mit einer Kalkschale -, die versteinert im Kalk der ägyptischen Pyramiden und der Sphinx von Gizeh gefunden wurden, müssen bis zu 100 Jahre alt geworden sein. Das schließen Martin Brasier und Louise Purton von der Universität Oxford aus ihrer enormen Größe. Manche dieser Einzeller erreichten Durchmesser von bis zu 16 Zentimetern. Die größten heute lebenden Nummuliten messen dagegen nur zwei Millimeter.
Die beiden Oxford-Geologen untersuchten ein Zentimeter große Exemplare aus England, die vor 42,5 bis 50 Millionen Jahren lebten. Mit Hilfe der jährlichen Schwankungen des Gehalts an bestimmten Kohlenstoff- und Sauerstoffisotopen konnten sie ermitteln, daß diese größten britischen Nummuliten fünf Jahre lang gelebt haben. Daraus schließen sie für die ägyptischen Riesen-Einzeller auf eine Lebensdauer von ungefähr 100 Jahren.
Die Nummuliten (Münzensteine) gehören zu den meeresbewohnenden Foraminiferen. Die in den ägyptischen Monumenten verbauten “Dinosaurier der Einzellerwelt” (Brasier) lebten vor 50 Millionen Jahren in einem Ozean, der Europa und Afrika trennte und inzwischen verschwunden ist.
Rüdiger Vaas