1966 war es noch Science-fiction: In dem Film „Die phantastische Reise” erkundete ein geschrumpftes U-Boot samt Besatzung das Innere des menschlichen Körpers. Jetzt haben der britische Magen-Darm-Spezialist Paul Swain und das israelische Unternehmen Given Imaging ein Verfahren entwickelt, mit dem Ähnliches schon bald Wirklichkeit werden könnte: Eine winzige Kamera, die in einer Kapsel untergebracht ist, soll das Verdauungssystem von Patienten nach Tumoren und anderen Veränderungen absuchen. Die unverdauliche Kapsel ist so groß wie ein normales Antibiotikum-Präparat und wird einfach geschluckt. Dann wandert sie durch das Verdauungssystem und sendet Bilder an einen kleinen Empfänger, den der Patient am Gürtel trägt. Mit dem neuen Verfahren könnten unangenehme Darmspiegelungen schon bald der Vergangenheit angehören. Allerdings: Die Mini-Kamera kann auf ihrer Reise durchs Gedärm nicht angehalten werden. Sie wird durch die Peristaltik unerbittlich vorangetrieben und schließlich ausgeschieden. Wiederverwendbar ist sie nicht.
Rüdiger Vaas