Stauchungen oder Verdrehungen des Beines führen häufig zur Absprengung von Knorpelstücken im Knie – oft Ausgangspunkt für eine Arthrose. Sportmediziner der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik in Frankfurt/Main behandeln die Arthrose mit einem neuen Verfahren: Sie nutzen körpereigene Zellen, um den zerstörten Knorpel zu ersetzen. Die Methode, in der Fachsprache “autologe Chondrozyten-Transplantation”, wurde in Schweden entwikkelt. Dort haben die Ärzte bereits Hunderte von Patienten mit gutem Erfolg behandelt. In Frankfurt konnte der Sportmediziner Dr. Uwe Horas bislang zehn Patienten mit den Knorpelzellen helfen.
Zunächst werden die aus dem erkrankten Knie gewonnenen Knorpelzellen im Labor gezüchtet. Dabei benutzen die Ärzte ausschließlich solche Zellen, aus denen sich hyalinartiger Knorpel bilden kann – im Gegensatz zum faserartigen Knorpel, der sich beim natürlichen Wundverschluß bildet. Hyalin-Knorpel ist ebenso zug- und druckbelastbar wie der ursprüngliche.
Nach drei Wochen haben sich bis zu fünf Millionen Knorpelzellen gebildet. Bevor sie in das kaputte Kniegelenk gespritzt werden, näht der Chirurg in die bestehende Lücke ein Stück Knochenhaut, meistens vom Schienbein. Darauf wachsen die körpereigenen Zellen schnell an. Nach etwa sechs Wochen können die Patienten ihr Knie belasten, nach zehn Wochen ist es voll funktionsfähig.
Nicola Siegmund-Schultze