Einen hocheffektiven Photobioreaktor zur Algenzucht entwikkelten Wissenschaftler vom Fraunhofer Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik in Stuttgart. Damit könnten endlich die chemischen Fähigkeiten der kleinen, grünen Zellen voll ausgenutzt werden. Die Algen sollen nicht nur Vitamine und wichtige Fett- und Aminosäuren massenweise produzieren, sondern auch Farbpigmente oder pharmazeutische Wirkstoffe wie Antibiotika. Selbst Brennstoffzellen-Autos könnten einmal mit Algen-Methanol fahren. Kritisch für große Algenzuchten ist das Licht. „Damit jede Algenzelle für kurze Zeit an die Reaktoroberfläche und damit ans Licht kommt, durchströmen kontinuierlich Luftblasen unsere gläsernen Reaktorsäulen”, erklärt Projektleiter Walter Trösch. Die Vision der Forscher ist eine Algengroßzucht im Meerwasser, die billig und umweltfreundlich chemische Substanzen herstellt. Die neue Algen-Chemie soll besonders in Schwellen- und Entwicklungsländern eingesetzt werden.
Rüdiger Vaas