Die Kinderlähmung (Polio-myelitis) könnte nach den Pocken die zweite Weltseuche werden, bei der die vollständige Ausrottung gelingt. Seit 1988 hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) 300 Millionen Kinder in 51 Ländern gegen Polio geimpft. Inzwischen ist die Zahl der weltweit gemeldeten Fälle um 80 Prozent zurückgegangen.
Dennoch erkranken immer noch jährlich 100000 Menschen an der Viruskrankheit. 500 Millionen Dollar will die WHO deshalb aufwenden, um die Polio bis zum Jahr 2000 endgültig zu besiegen. Bis dahin sollte auch in Ländern wie Deutschland, wo die Kinderlähmung keine Rolle mehr spielt, die Impfung beibehalten werden, um das Risiko auszuschalten, an eingeschleppten Viren zu erkranken, empfiehlt die Deutsche Vereinigung zur Bekämpfung der Viruskrankheiten.