1957 entdeckt der Physikdoktorand Rudolf Mößbauer die “rückstoßfreie Kernresonanzabsorption”: Ein freier Atomkern, der Gammaquanten hoher Energie aussendet, erfährt einen Rückstoß, der ihn zu Schwingungen oder Rotationen anregt. Die Gammaquanten bekommen deshalb nicht die volle im Kern verfügbare Energie und können nicht mehr von gleichartigen Atomkernen absorbiert werden – ihre um den Rückstoß verminderte Energie paßt nicht in das Energieschema solcher Kerne, es findet keine “Kernresonanzabsorption” statt. Mößbauer beobachtet, daß diese Kernresonanzabsorption wieder möglich wird, wenn man Gammaquanten verwendet, die aus den Kernen eines tiefgekühlten Kristalls stammen. Mit Hilfe dieses “Mößbauer-Effekts” können die Physiker beispielsweise Frequenzen mit einer Genauigkeit von 10-12 messen. Mößbauer erhält 1961 den Nobelpreis für Physik.
Rudolf Mößbauer / Michael Globig