Die meisten Menschen, die an Krebs sterben, erliegen den Tochtergeschwülsten (Metastasen), nicht dem Ausgangstumor. Forscher von der Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf haben nun herausgefunden, daß sich die Körperabwehr mit einem Immunbotenstoff dazu aktivieren läßt, das Wachstum von Metastasen zu bremsen.
Metastasen in der Lunge vergrößern sich weniger rasch, wenn Patienten Interleukin 2 inhalieren. Der Botenstoff fördert die Vermehrung von Immunzellen. Bisher wurden 188 Nierenkrebskranke behandelt, bei denen sich Ableger des Tumors in der Lunge angesiedelt hatten.
Bei 130 der 188 Behandelten wuchsen die Lungenmetastasen im Durchschnitt sieben Monate lang nicht weiter. Die Überlebenszeit der Kranken verdoppelte sich von einem auf zwei Jahre.
Nicola Siegmund-Schultze