Das Zentrum für empirische pädagogische Forschung der Universität Koblenz-Landau um Prof. Reinhard Jäger hatte sich schon seit einiger Zeit damit beschäftigt, was Bankangestellte bei einem Überfall tun oder lieber lassen sollten, als es vor gut einem Jahr von einer Sparkasse zur Hilfe gerufen wurde, um Mitarbeiter einer gerade überfallenen Bank psychologisch wieder aufzurichten. Der Professor entwikkelte daraus eine Geschäftsidee und betraute Gabriele Dlugosch mit der Aufgabe, künftig Gruppen- oder Einzelgespräche von überfallenen Bankangestellten zu koordinieren. Sie war durch einen Forschungsaufenthalt in den USA in die sogenannte Gesundheitspsychologie eingestiegen und ist seit drei Jahren wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für empirische pädagogische Forschung. Inzwischen wurden sie und ihre Kollegen nach drei weiteren Banküberfällen konsultiert.
Eine Hotline, die an Werktagen besetzt ist (06341/906-121 oder 261), bietet Pfälzer Geldinstituten die Chance, ihren Mitarbeitern nach einem Überfall postwendend psychologische Hilfe zukommen zu lassen. Bundesweit wurden die Landauer bisher nicht aktiv. “Das wäre für uns zu zeitaufwendig”, meint die 39jährige. Um Opfern auch anderswo Hilfe zu geben, wollen die Landauer Forscher jetzt Mediatoren ausbilden: Leute, die darauf trainiert sind, Überfallenen psychologischen Rat zu geben.
Gabriele Dlugosch