Die NASA und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt betreiben gemeinsam SOFIA, das Stratosphären-Observatorium für Infrarotastronomie (bild der wissenschaft 7/2011, „Astronomen heben ab”). Das Infrarotteleskop an Bord einer umgebauten Boeing 747 beobachtet den Himmel frei vom störenden Wasserdampf der Atmosphäre in über 13 Kilometer Höhe.
Bei einem Flug war G35 im Visier, ein 8000 Lichtjahre entfernter Protostern im Sternbild Adler. Mit 20 Sonnenmassen gehört er zu den raren Riesen unter den Protosternen. Yichen Zhang von der University of Florida und Kollegen berichteten im Astrophysical Journal von ihrer Untersuchung: Sie hatten erwartet, dass ein solch massereicher Stern durch einen besonders komplizierten Mechanismus entsteht und daher einen komplexen Gas- und Staubkokon aufweist. Tatsächlich unterscheidet sich G35 aber nicht wesentlich von masseärmeren Protosternen: Auch hier scheint die Molekülwolke symmetrisch kollabiert zu sein, denn der Kokon weist keine strukturellen Besonderheiten auf.