Elektroschock-pistolen
So genannte TASER verschießen kleine Pfeile, die dem Getroffenen einen Stromstoß versetzen und ihn lähmen. Beispiel: Der „Advanced Taser M26″ mit 26 Watt Leistung gibt Stromstöße von 162 Milliampere ab. Derartige Pistolen sind bereits im Einsatz, beispielsweise bei der Ohio State Police. Die Rheinmetall W&M GmbH entwickelt derzeit Elektroschock-Pistolen, die anstelle der Pfeile eine Kohlenstoff-Wolke verschießen, über die elektrische Ladung transportiert wird. Dadurch, so der Hersteller, sinke das Verletzungsrisiko. Diese „Plasma Taser” sollen zukünftig auch in Form von Spraydosen für die Handtasche erhältlich sein – für den zivilen Einsatz.
Mikrowellenstrahler
Gebündelte Mikrowellenstrahlen erzeugen Hitzeschmerzen auf der Haut. Die „Active Denial”-Technologie, entwickelt am Air Force Research Laboratory im Auftrag des US-Verteidigungsministeriums, steht kurz vor der Einsatzreife. Die Mikrowellen-Quellen können auf Fahrzeugen montiert und dadurch mobil eingesetzt werden. In den letzten zehn Jahren sind bereits 40 Millionen US- Dollar in das Projekt geflossen. Derzeit werden Mikrowellenstrahler an Tieren und Menschen getestet.
Drogen
In Russland und den USA werden neben Beruhigungs- und Betäubungsmitteln verschiedenste Psychopharmaka als nichttödliche Waffen erforscht: Benzodiazepine (Valium), Opioide (Fentanyl, Carfentanil), Neuroleptika und Muskelrelaxanzien. Ende 2002 legte der US-amerikanische National Research Council (NRC) im Auftrag des US-Verteidigungsministeriums einen Bericht vor, in dem Entwicklungsstand und Potenzial verschiedener nichttödlicher Waffen beurteilt wurden. Darin empfiehlt das Gremium insbesondere die Erforschung von Betäubungsmitteln als nichttödliche Waffen zu intensivieren.
DruckstoSS-Kanonen Auch „Wirbelring-Kanonen” genannt. Sie erzeugen Gaswirbel, deren Druckwellen Menschen in etlichen Meter Entfernung umstoßen können. Sie lassen sich nicht nur mit Luft, sondern auch mit Reiz- oder Narkosegas betreiben. Zusätzlich können sie feste oder flüssige Wirkstoffe in Aerosole verwandeln und diese über einige Meter Entfernung transportieren. Sie sind noch im Forschungsstadium.
Kunststoff-Schäume
Mithilfe von Spezialgewehren lassen sich Polyurethan-Schäume verschießen, die sich dabei bis zum 50fachen ihres ursprünglichen Volumens ausdehnen. Der Schaum trocknet sehr schnell und wird hart. Mit ihm lassen sich Hände und Beine von feindlichen Personen verkleben, um sie an der Flucht zu hindern. Auch zum Versiegeln von Türen und Fenstern, zum Schutz vor Eindringlingen, ist er geeignet. In den USA ist die Entwicklung der klebrigen Polyurethan-Schäume als Waffen offiziell eingestellt, da es zu tödlichen Unfällen kommen könnte, wenn Nase und Mund der Opfer verkleben. Geforscht wird aber weiterhin.
Mikrokapseln Die nur einige tausendstel Millimeter großen Polymerkugeln können mit reizenden oder übel riechenden Flüssigkeiten gefüllt werden. Die Kapseln werden auf feindliche Personen geschossen oder über einer Menschenmenge von einem unbemannten Flugzeug aus abgeworfen. Beim Kontakt mit Wasser – der Schweiß auf der Hautoberfläche reicht schon aus – lösen sich die Kapseln aus Gelatine und Glycerin auf und setzen ihre Inhaltstoffe frei. Sie befinden sich im Forschungsstadium, zum Beispiel am Advanced Polymer Laboratory der University of New Hampshire.