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Die flüchtige Welt

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Die flüchtige Welt
Die menschliche Nase ist für die Parfüm-Entwicklung unverzichtbar. Bis heute kann kein Computer ein Super-Parfüm kreieren. Und kein Analysegerät entdeckt so viele Details im Duft wie die Nase.

„Cygni 35″ heißt der Stern, der an jedem Heiligen Abend 2000 Lichtjahre entfernt am Himmel leuchtet und an die Geburt Jesu erinnert. „Cygni 35″ heißt auch ein Parfüm, das Pfarrer Stefan Wolfschütz aus Hamburg vertreibt. „Der Duft”, begründet Pastor Wolfschütz seine ungewöhnliche Verkaufsidee, „soll den Appetit auf Religion anregen.” Die Ingredienzien seines himmlischen Wässerchens sind genauso geheim, wie die spezielle appetitanregende Wirkung unbewiesen ist. Pastor Wolfschütz liegt mit seinem Lifestyle-Produkt jedenfalls nicht nur im Trend der Zeit, er knüpft auch an Traditionen an, die Parfüms von jeher geheime Kräfte zuschrieben, etwa Krankheiten zu bekämpfen oder Liebe zu erwecken – und möglicherweise auch Spiritualität. Die Kombination von Duft und begleitender „froher Botschaft” ist jedem Parfüm eigen: Pfarrer Wolfschütz’ Parfüm soll eben nicht nur Wohlgeruch, sondern auch „die Weite der christlichen Botschaft” verströmen. Einem anderen Dufthändler, dem Modedesigner Karl Lagerfeld, genügt die schlichte Kopplung an Essbares: „Ich finde es gut, wenn Gerüche an essbare Sachen erinnern”, bekannte er in einem Interview. Mag die „Botschaft” beider Herren durchaus unterschiedlich sein, Pastor Wolfschütz und Modezar Lagerfeld haben eines gemeinsam: Sie machen ihre Parfüms nicht selbst – sie lassen sie machen. Das gilt für fast jedes betörende Duftwasser, auch für die mit den großen Namen: 90 Prozent der Luxuselixiere werden heute in modernen Parfüm-Großküchen zusammengemixt. Ihre Schöpfer sind Parfümeure – „Dufthandwerker”, deren Profession es ist, aus einzelnen Duftingredienzien möglichst neue, nie zuvor gerochene Gesamtkunstwerke zu kreieren. Die Auftraggeber bestimmen oft nur grob das „Thema”. Pfarrer Wolfschütz, der sein Parfüm von Frankreichs großem Dufthersteller Mane komponieren ließ, gab „ sinnlich-fruchtig-orientalisch” vor. „Wir sind so etwas wie Ghostwriter”, bestätigt Fred Naraschkewitz, Parfümeur bei Dragoco in Holzminden, einem der zehn weltweit größten Dufthersteller. Ins Rampenlicht treten die Meister der Zunft so gut wie nie. Sie arbeiten im Stillen, vorzugsweise an ihren „Duftorgeln” im Labor: Hunderte von kleinen braunen Fläschchen mit öligen Extrakten stehen wie die Orgelpfeifen aufgereiht in mehrstöckigen Regalen rund um den Arbeitstisch des Parfümeurs. Die Etiketten der Fläschchen tragen bekannte, aber auch unvermutete Namen: Lavendel-, Zitrus-, Rosen- oder Orangen-Öl ist da zu lesen, aber auch Rosmarin-, Pfeffer-, Zimt-Öl, Dillsamen-, sibirisches Fichtennadel- oder jugoslawisches Eichenmoos-Öl. Virtuos greift der Parfümeur nach diversen Fläschchen, taucht Papierstreifen hinein, riecht daran, reibt ein Tröpfchen auf die Haut, nimmt ein zweites dazu – und „komponiert” nach Harmonieregeln, die dem Laien verborgen bleiben, sein Duftwerk. Die Kunst des Parfümeurs ist, eine Duftidee oder eine Duftinspiration mit Hilfe der verschiedenen Duftöle in einem „Parfüm” – einer Mischung aus Duftölen, die zu einem Anteil von 15 bis 20 Prozent in hochprozentigem Alkohol gelöst sind – real riechbar zu machen. Das profane Ergebnis seiner kreativen Arbeit ist eine Rezeptur, eine Mischvorschrift, die genau festlegt, wie viele Teile welchen Inhaltsstoffes das Gesamtkunstwerk charakteristisch duften lassen. Eine solche Parfümrezeptur besteht aus über 40, meist jedoch aus über 100 verschiedenen Bestandteilen. Dazu stehen dem Parfümeur heute rund 200 natürliche und über 2000 synthetische Riechstoffe zur Verfügung. Während seiner Ausbildung trainiert der Parfümeur seine Nase so lange, bis er rund 2000 Duftstoffe voneinander unterscheiden kann. Sein „aktiver Wortschatz” – diejenigen Düfte, die er wirklich gut kennt – besteht bei täglichem Training aus 700 bis 1000 Duftstoffen. Grundsätzlich können Menschen bis zu 10000 Gerüche unterscheiden – mit Worten benennen können sie kaum eins. Während wir für optische und taktile Wahrnehmungen Eigenschaftswörter von konkreter Bedeutung kennen – grün oder gelb, dick oder dünn, hart oder weich –, müssen für die Beschreibung von Gerüchen Assoziationen herhalten: Etwas riecht künstlich, seifig, zuckrig, nach Vanille oder Orange. Der Geruchssinn ist der älteste aller Sinne. Er ist tief in stammesgeschichtlich sehr alten Regionen des Gehirns – Thalamus und limbischem System – verankert, die unsere Triebe und Gefühle steuern und unsere Erinnerungen verwalten. Zwischen diesen Zentren und dem Sprachzentrum unseres Gehirns haben sich offensichtlich keine nennenswerten Vernetzungen aufgebaut. Ganz anders steht es mit den neuronalen Brücken, die Gedächtnis und Riechen im Gehirn miteinander verbinden: Schon wenige Duftmoleküle in der Nase genügen, um ganze Welten, Erinnerungen und Gefühle wieder auferstehen lassen, beispielsweise „die untergehende Sonne in einem asiatischen Reisfeld” – so jedenfalls beschrieb ein Kunde das Parfüm, das er sich von Fred Naraschkewitz komponieren lassen wollte. Die flüchtige Welt der Düfte fasziniert nicht nur die Parfümindustrie und ihre Kunden, sondern auch Neurowissenschaftler, die etwas darüber erfahren wollen, wie das Gehirn Gerüche analysiert. Was passierte etwa im Gehirn jenes Parfümeurs, der in Günther Jauchs Stern-TV überraschend vor die Aufgabe gestellt wurde, bei sechs eigens präparierten Damen das jeweils aufgetragene Parfüm herauszuschnüffeln – darunter eine Duftschöpfung, die unter dem Namen eines deutschen Star-Designers firmiert. Trotz ungünstigster Bedingungen in heißem Scheinwerferlicht und alles überwaberndem Menschenschweiß gelang es dem Duftmaestro, die Parfüms der einzelnen Damen einschließlich der Designer-Edelmarke zu identifizieren. Anders der ebenfalls anwesende Star-Designer: Er erkannte keines der Parfüms – auch nicht sein eigenes. Als der Parfümeur im Fernsehstudio an den Dekolletés der Damen roch, wirbelten Abertausende von Duftmolekülen in seine Nasenhöhle. Dort verfingen sie sich in einem Teppich aus feinsten Härchen, den Cilien. Wie kleine biegsame Borsten ragen sie aus dem lang gestreckten Leib jeder der etwa zehn Millionen Riechsinneszellen heraus. An der Spitze einer jeden Borste thront ein geruchsbindendes Protein, ein so genannter Rezeptor. Sobald einer der etwa 1000 verschiedenen Rezeptoren ein Duftmolekül geangelt und an sich gebunden hat, schickt die dazugehörige Nervenzelle ein elektrisches Signal Richtung Gehirn. Die chemischen Strukturen von Geruchsstoffen sind sehr vielseitig und umfassen kleine Moleküle wie Ammoniak („stechender” Geruch) und größere wie Hexadecanolid („moschusartiger” Geruch). Hinzu kommt, dass einzelne Duftmoleküle mit Teilen ihrer Struktur gleichzeitig an unterschiedliche Rezeptoren andocken können. Was im Gehirn als „ Geruch” ankommt, ist zunächst nichts anderes als ein komplexes Muster elektrischer Signale, die von vielen verschiedenen Nervenzellen stammen. Um den Geruch zu erkennen – das heißt, um elektrische Signale in eine bewusste Sinneswahrnehmung zu verwandeln –, muss das Gehirn die Aktivitätsmuster auswerten. Wie es ihm schließlich gelingt, einen Geruch korrekt zu identifizieren, ist ein noch immer nicht ganz gelöstes wissenschaftliches Rätsel. Fest steht bislang nur, dass das Gehirn wie in einem Bildsuchspiel nach kleinsten Unterschieden in den komplizierten Mustern fahndet. Wie Wissenschaftler des California Institutes of Technology kürzlich entdeckten, ändert sich das Aktivitätsmuster des Gehirns, während der Geruch zugegen ist. Das Gehirn zeichnet also kein „Standbild” von einem Geruch, sondern „dreht” eine Art Kurzfilm mit bewegten Bildern. Nach den Ergebnissen der Forscher ist die Veränderung in einem bestimmten Zeitraum – also der Anfang und das Ende jedes „Kurzfilmes” – für jeden Geruch charakteristisch und verdichtet sich zu einer bewusst wahrgenommenen Nachricht, beispielsweise „Was ich rieche, ist ‚Eternity‘ von Calvin Klein”. Eine trainierte Nase kann eine solche Zuordnung wesentlich schneller vornehmen als eine ungeübte. Parfümeure sind „Naseweise” mit exzellentem Riechvermögen. Doch ihnen droht Konkurrenz: „Elektronische Nasen” . Jüngst entwickelte hoch sensible Sensorsysteme – wie Moses II des Steinbeis-Transferzentrums für Grenzflächenanalytik und Sensorik in Tübingen oder die „elektronische Nase” vom Bonner Institut für Landtechnik – versprechen, Gerüche elektronisch zu erkennen und zuverlässig zu unterscheiden. Sie arbeiten „ ganzheitlich” wie der biologische Geruchssinn, das heißt, sie erfassen nicht die Einzelkomponenten, sondern gleichsam den Fingerabdruck eines Geruchs. Möglich machen das empfindliche Einzelsensoren, die geruchsspezifische Antworten über Änderungen der Masse, der Leitfähigkeit und der Wärme erfassen. Hinzu kommen neuronale Netze zur Auswertung, die der biologischen Datenverarbeitung nachempfunden sind. Die Sensoren entsprechen in etwa den „Rezeptoren” in der menschlichen Nase, sind jedoch mit 6 bis 40 in weitaus geringerer Zahl vorhanden. Die ausgefeilte Technik macht es möglich, den Maschinen so unterschiedliche Proben wie Druckfarben, Polsterstoffe und Bettfedern „zum Schnuppern” zu geben. Selbst unterschiedliche Kaffeesorten – etwa Melitta Auslese, Jacobs Krönung oder Tchibo Feine Milde – können die elektronischen Nasen erriechen und als Muster auf einem Computerbildschirm darstellen. Doch selbst die Ingenieure halten ihre elektronischen Nasen für überfordert, wenn es nicht um die bloße Analyse geht, sondern darum, eine komplexe Duftmischung wie ein Parfüm zu komponieren. Dafür bedürfe es denn doch des Menschen mit seinen besonderen olfaktorischen und zentralnervösen Fähigkeiten. Sie empfehlen ihre Sensorsysteme weniger für künstlerische als für industrielle Anwendungen, etwa zur Qualitätskontrolle von Rohkaffee oder zur Überwachung von Geruchsbelästigungen in landwirtschaftlichen Betrieben. Parfümeur Fred Naraschkewitz fürchtet die Konkurrenz nicht: „Haben Sie schon einmal ein schönes Bild gesehen, das von einer Maschine geschaffen wurde?” Um neue Düfte zu ersinnen, müsse man kreativ sein und „ein bisschen spinnen”. Wenn er zum Beispiel am Hamburger Hafen oder in einem indischen Restaurant einen interessanten Geruch wahrnimmt – beispielsweise etwas, das „ fischig-frisch nach Meer” riecht oder nach einer „rot-schwülen Sommernacht” –, dann versucht er oft, diesen flüchtigen Eindruck an seiner Duftorgel im Labor „nachzukomponieren”. Vielleicht könnte sich daraus ja eine begehrte innovative und Trend setzende Duftkomposition entwickeln. Der Bedarf daran ist groß und gute „ Nasen”, die neue Kompositionen schnuppern, selektieren und mischen können, sind selten und überaus gefragt: Erfolgreiche Parfüms versprechen einen Umsatz von 100 Millionen Dollar, und das sind gerade einmal zwei bis drei Prozent der Gesamtumsätze mit duftenden Wässerchen. Brachten die großen Parfümmarken in der Vergangenheit etwa alle zehn Jahre einen neuen Duft auf den Markt, kommt heute alle zwei bis drei Jahre eine neue Mixtur. Die Trends wandeln sich schneller als je zuvor. Die Floprate ist hoch. Derzeit werden pro Jahr etwa 400 neue Düfte lanciert. Eine große, wenn nicht die entscheidende Rolle für den Erfolg spielen Namen wie Joop, Armani, Lagerfeld oder Gucci, die luxuriöse Design-Verpackung und die Werbestrategie. Womöglich könnte aus der Duftinspiration des Parfümeurs am Hamburger Hafen gar ein Klassiker entstehen wie das legendäre Chanel No 5. Bei dessen Komposition spielte die ungewöhnlich hohe Konzentration von aliphatischen C9- bis C13-Fettaldehyden eine herausragende Rolle. In den Frühzeiten der Parfümerie wurden Aldehyde wegen ihres „ wachsartig-fettigen” Duftcharakters nur in sehr geringen Mengen eingesetzt. Der Schöpfer von Chanel No 5, der Parfümeur Ernest Beaux, verwandte sie 1921 erstmals in zehnmal so hoher Konzentration wie damals üblich und wurde damit zum Vater des erfolgreichsten Parfüms der Geschichte. Unter Parfümeuren wird erzählt, dass der Geniestreich nur deshalb gelungen sei, weil einer der Laboranten die Rezeptur des Meisters falsch gelesen und statt der beabsichtigten einprozentigen Lösung eine zehnprozentige eingesetzt hatte. Will man neue Kreationen nicht dem Zufall, sondern der rationalen Planung überlassen, ist Grundlagenforschung nötig. „Eines unserer wichtigsten Ziele ist das Auffinden so genannter Captives”, sagt Dr. Wilhelm Pickenhagen, Leiter der Forschungsabteilung bei Dragoco in Holzminden. „Captives” sind Basisstoffe, die Duftstofflieferanten nicht verkaufen, sondern für sich behalten. Die patentgeschützten Duftstoffe verleihen einem Produkt – sei es einem Parfüm, einem Shampoo, einem Haushaltsreiniger oder einem Toilettenstein – eine firmenspezifische „Handschrift” und locken Kunden an, die den attraktiven Duftstoff ebenfalls verwenden möchten. Captives sind für Firmen wie Dragoco oder die in unmittelbarer Nachbarschaft angesiedelte Konkurrenz Haarman & Reimer wertvolle Zukunftsinvestitionen, weshalb intensiv nach ihnen gesucht wird, beispielsweise in Blüten und Früchten, in Rinden und Wurzeln, Moosen und Algen. Die Dragoco-Parfümeure verfügen derzeit über zehn solcher exklusiven Basisstoffe, andere Firmen haben bis zu 20 Captives. Insgesamt entwickeln die Forschungschemiker bei Dragoco jährlich etwa 300 neue geruchsaktive Moleküle. „Ein bis zwei von ihnen könnten für die Parfümherstellung relevant werden” , erklärt Pickenhagen. Die Neuentdeckungen werden im Labor synthetisiert, weiterentwickelt und den Parfümeuren vorgestellt. Die Duftmeister erproben dann, ob die „Neuen” die Klaviatur ihrer Duftorgel tatsächlich erweitern können. Um den duftenden Innovationen auf die Spur zu kommen, verwenden die Forscher feinste und teuerste Analyse-Technik. Mit Gas-Chromatographen und Massenspektrometern spüren sie den 10 bis 200 Molekülsorten nach, aus denen ein typischer Naturduft besteht. Es geht darum, das Knäuel aus chemischen Verbindungen, die den Duft ausmachen, zu entwirren und die wichtigsten Geruchsträger in einem riechenden Gemisch – etwa dem Extrakt einer tropischen Frucht oder dem Saft eines Steaks – zu enttarnen. Das Ergebnis der Analyseprozedur mit dem Chromatographen ist ein langes Blatt Papier, auf dem kaum sichtbare, kleine, mittelgroße und steil aufragende Zacken aufgezeichnet sind. Jeder Zacken repräsentiert eine Einzelkomponente des Duftgemischs. Dieses Chromatogramm ist für das untersuchte Stoffgemisch genauso typisch wie der Fingerabdruck für einen Menschen. Doch selbst diese High-Tech-Analyse kommt nicht ohne die menschliche Nase aus. An der Außenseite der Gas-Chromatographen sitzt ein spezieller Trichter, eigens geformt für eine Menschennase. Hier steckt ein Laborant aus Naraschkewitz’ Team seine Nase in das Gerät. Nicht mehr als 30 bis 45 Minuten am Tag könne man diese Arbeit machen, sagt er. Das sei „eine sehr konzentrationsreiche Angelegenheit”. Er beginnt mit der Analyse – heute ist es ein Orangenaroma-Extrakt –, notiert sich die Startzeit, presst seine Nase in den Trichter und schließt die Augen. Immer dann, wenn er etwas gerochen hat, notiert er auf einem Vordruck den genauen Zeitpunkt, die Intensität des Geruchs und sein persönliches Geruchsempfinden. Beim Zeitwert 10 Minuten, 20 Sekunden notiert er beispielsweise die „Geruchsintensität 2 bis 3″ und als Geruch „ zitronig-trocken”. Wenig später schreibt er „fettig-würzig”, dann „muffig”, es folgen „Citrusreiniger”, „Tannennadel”, „ fettig-gebacken”, „fettig-künstlich”, „fettig-würzig”, „säuerlich” , „seifig” oder schlicht „süß”. Auf diese Weise entsteht ein ausführliches „Sniff-Protokoll”, das die subjektive Beschreibung des olfaktorischen Erlebnisses der jeweiligen „Nase” festhält. Wenn die Duftforscher dieses Protokoll mit dem Chromatogramm vergleichen, können sie jedem „Zacken” und damit jeder Einzelkomponente eine „menschliche” Duftcharakteristik zuordnen. Interessant erscheinende Duftbestandteile – zum Beispiel eine Komponente, der die Eigenschaft „fruchtig-, frisch-, orangenartig” zugeordnet wurde – können die Chemiker mit dem Massenspektrometer noch genauer analysieren und noch feiner auftrennen. Möglicherweise ist diese Komponente ja der Ausgangspunkt für ein Captive oder die entscheidende Zutat für ein innovatives Parfüm. So mancher auf dem Chromatogramm kaum sichtbare Zacken hat sich nach der olfaktorischen Gegenprobe durch eine menschliche Nase als der entscheidende „Geruchsbildner” des Stoffgemisches herausgestellt. Ohne „Nasen” geht nichts in der Parfümforschung und Parfümkomposi

Thomas Wilke

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