Der Knallfunkensender war das erste Gerät für die drahtlose Übertragung von Nachrichten. Es bestand aus zwei Elektroden und einem Schwingkreis. Zwischen den Elektroden wurde mit Hochspannung ein Funkenüberschlag erzeugt. Die entstehende Energie wurde über einen Schwingkreis an eine Antenne weitergeleitet und als elektromagnetische Wellen abgestrahlt. Die Wellen umfassten ein weites Frequenzspektrum. Weil eine Einschränkung auf einen bestimmten Frequenzbereich nicht möglich war, störten die Knallfunkensender den Empfang anderer Sender und wurden in den Zwanzigerjahren verboten. Seinen Namen erhielt der Knallfunkensender, weil die Entladung oft mit einem lauten Knall einher ging.
1906 entwickelte Max Wien den Knallfunkensender weiter. Sein Löschfunkensender bestand aus bis zu zwölf hintereinander geschalteten Elektrodenpaaren. Er verkürzte den Abstand zwischen den Elektroden, die so genannte Funkenstrecke, die im Knallfunkensender mehrere Zentimeter betragen konnte, auf 0,2 Millimeter. Dieser Aufbau brachte zwei Vorteile: Zum einen erzeugte der Löschfunkensender deutlich mehr Funken als sein Vorgänger, zum anderen musste weniger Spannung angelegt werden.
Beide Sender konnten jedoch nur Morsesignale, aber keine Sprache übertragen. Das gelang erst mit dem von Valdemar Poulsen konstruierten Lichtbogensender. In einem mit Wasserstoff gefüllten Raum erzeugte Poulsen mit Gleichstrom einen Lichtbogen, den er mit einem Magnetfeld stabilisierte. Der Lichtbogen regte einen Schwingkreis an, der kontinuierliche und ungedämpfte Schwingungen erzeugte. Sie dienten als Trägerwelle für Musik oder Sprache, die in elektrische Signale umgewandelt worden war. Zudem ließen sich die Wellen auf einer bestimmten Frequenz ausstrahlen, belegten also nicht mehr ein ganzes Frequenzspektrum.