290 Büffel besitzt Willi Wolf heute. Die Tiere können bis zu 30 oder 40 Jahre alt werden. Das ist aber nur den Kühen vergönnt, die Kälber werden nach einem Jahr geschlachtet – drei Stück bringt Wolf pro Woche zum Metzger. Zu seinen Tieren hat er dennoch eine ganz eigene, innige Beziehung. Das wird deutlich, wenn er mit seiner Herde “spricht”. Felix Austen hat’s miterlebt: “Als er seine Herde angrunzte, und die grunzte zurück – das war schon ein Gänsehautmoment”, erzählt er.
Überhaupt haben Austen und sein Kollege Oellig den Aufenthalt auf Wolfs Ranch bei Reutlingen als ziemlich urig in Erinnerung. “Willi hat uns tiefe Einblicke in seine eigene, spezielle Sicht der Welt verpasst.” Etwa dass nach Ansicht des Viehzüchters die Zeiten von Bio vorbei sind. Er setzt auf regionale Kost. “Einem konventionellen Landwirt, der bei uns daheim produziert, traue ich mehr als dem Biobauer in der Ukraine”, sagt Willi Wolf. Zudem kann sich der Schwabe ein Leben ohne Fleisch ganz und gar nicht vorstellen – vor allem nicht ohne ein saftiges Steak vom Wasserbüffel. Das durften auch Felix Austen und Tobias Oellig testen. “Wir hatten geschmacklich so etwas wie Rind erwartet. Büffel hat aber eine ganz eigene, feine Note”, lautet das Urteil der beiden Filmer.
Ein besonderer Moment für Willi Wolf und seine Kuhhirten ist der Almauftrieb im Frühling. Dann dürfen seine Tiere wieder raus aus dem Winterstall und bis zum Herbst auf der Alb stehen. natur-Reporterin Agnes Fazekas hat den schwäbischen Cowboy und seine Wasserbüffel dabei begleitet. Sie berichtet in der neuen April-Ausgabe von natur.
Foto: Rainer Kwiotek