„Es ist eine schöne Bestätigung, wenn man nach langer Arbeit das Gefühl hat, etwas Sinnvolles zu tun”, meint Roland Thewes (42), Leiter einer Forschungsabteilung beim Chiphersteller Infineon in München. Gemeinsam mit Rainer Hintsche vom Fraunhofer-Institut für Siliziumtechnologie und Walter Gumprecht von Siemens hat er einen Biochip entwickelt, der Diagnosen elektronisch erfasst. Bislang müssen Chips optisch abgelesen werden. Der neue Chip ist kostengünstiger und robuster als seine optischen Gegenstücke – und soll sogar in Krankenwagen eingesetzt werden. Die drei Forscher erhielten dafür den Zukunftspreis des Bundespräsidenten.
Was hat der Preis bei Ihnen verändert?
Ich habe mich selbstverständlich gefreut, bin aber nicht unter einem Schwall von Gefühlen begraben worden. Der Preis ist eine wirklich sehr schöne Bestätigung für das, was wir getan haben, aber war sicher nicht das Ziel unserer Arbeit.
Sind Familie und Karriere für Sie vereinbar?
„Papa, gehst du schon wieder auf Dienstreise?”, kriege ich öfter mal zu hören. Es ist schon eine Herausforderung, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen, aber es klappt einigermaßen. Ich bin meiner Frau sehr dankbar, dass sie das ermöglicht.
Was war Ihr Berufswunsch als Kind?
Musiker. Sowohl in der Musik als auch in der Forschung spielen Kreativität und Disziplin eine große Rolle.
Was sind Ihre Stärken und Schwächen?
Stärken? Unter anderem Ausdauer – und Leitung sowie Aufbau guter Teams. Schwächen? Da müssen Sie meine Mitarbeiter fragen.