Die Dunkle Energie ist nicht nur der finstere „Star” der Kosmologen, sondern könnte in kompakter Form auch den größten Finsterlingen im All auf den Leib rücken – den Schwarzen Löchern.
Diese Schwerkraftfallen sind die Relikte des Kerns implodierter Sterne, die ihre äußeren Regionen als Supernova in den Weltraum gesprengt haben. Dass es solche Masse-Ansammlungen gibt, ist unbestritten. Und Schwarze Löcher sind die einfachste Erklärung, lässt sich ihre Existenz doch schon aus der Allgemeinen Relativitätstheorie ableiten. Allerdings ist ihre äußere Grenze ein „Ereignishorizont” – ein Ort ohne Wiederkehr für alles, was hinter ihm verschwindet –, und in ihrem Zentrum lauert eine Krümmungssingularität. Beides bereitet Physikern Kopfzerbrechen. Zudem ist der direkte Nachweis für Schwarze Löcher unmöglich. Daher haben manche Wissenschaftler über Alternativen nachgedacht, die mit der Relativitätstheorie ebenfalls vereinbar sind (bild der wissenschaft 2/2007, „Angriff auf die Schwarzen Löcher”).
Ein Kandidat ist der „Gravastar”, ein Kunstwort aus englisch „ gravitation”, „vacuum” und „star”. In seinem Inneren verbirgt sich unter einer heißen Plasma-Schale eine Blase aus Dunkler Energie. Wie Gary B. Tupper und Raoul D. Viollier von der Universität Kapstadt zusammen mit dem kroatischen Physiker Neven Bilic gezeigt haben, könnte es sich dabei um ein „generalisiertes Chaplygin-Gas” (GCG) handeln – eine exotische Form der Dunklen Energie. Es ist sogar denkbar, dass das Innere von „Wurmlöchern” durch das exotische Gas stabilisiert wird. Wurmlöcher sind – ähnlich wie die Schwarzen Löcher – hypothetische Tunnel durch die Dimensionen der Raumzeit.