Der Röntgensatellit Rosat hat erstmals Röntgenstrahlung von einem Braunen Zwergstern gemessen. Das fanden Ralph Neuhäuser vom Max-Planck-Institut für Extraterrestrische Physik und Fernando Comerón von der Europäischen Südsternwarte, beide in Garching bei München. Braune Zwerge sind verhinderte Sterne mit Oberflächentemperaturen unter 1300 Grad Celsius. Ihre Masse reicht nicht aus, um in ihnen eine Kernverschmelzung in Gang zu setzen, liegt aber über der Masse jupiterähnlicher Gasplaneten. Die Röntgenstrahlung stammt von dem gut 500 Lichtjahre entfernten und etwa eine Million Jahre alten Braunen Zwerg Cha H 1 im Sternbild Chamäleon. Seine Masse beträgt ein Prozent der unserer Sonne.
Die Strahlung entsteht wahrscheinlich durch starke magnetische Aktivitäten in den äußersten Schichten des Sterns. Sie deutet darauf hin, daß der Braune Zwerg rasch rotiert. Andernfalls wäre der Dynamo-Effekt nicht ausreichend, der das Magnetfeld erzeugt.
Rüdiger Vaas