Unser Bild zeigt kein gotisches Fenster, sondern den ungewöhnlichen Blick entlang der Längsachse eines DNA-Stranges, wie ihn der Biochemiker Thomas J. Meade vom California Institute of Technology mit dem Computer errechnet hat. Fasziniert von diesem Molekül, hat Meade ein Verfahren zur Früherkennung von Erbschäden entwickelt. Dazu nutzte er die Fähigkeit der DNA, Elektronen zu transportieren. Einsträngige DNA-Stücke mit bekannter Erbgut-Abfolge auf einem Mikrochip dienen dem Forscher als Köder für Fragmente in einer Probe. Wenn die Stücke zusammenpassen, bilden sich Doppelstränge aus, die Elektronen deutlich schneller befördern als Einzelstränge. Mit seiner Methode hofft Meade, einen einfachen und günstigen Test zur Diagnose von Erbkranheiten zu entwickeln.
Sebastian Jutzi