Große Summen, lange Zeiträume: Das Verständnis setzt oft aus, geht es darum, entsprechende Spannen zu erfassen. Das gilt auch für die gewaltigen Zeiträume, in denen sich Evolution abspielt. „ Der menschliche Geist kann einen Zeitraum von einer Million Jahren kaum voll erfassen”, schrieb schon Charles Darwin in seinem bekanntesten Werk „Origin of Species” (Die Entstehung der Arten) im Jahr 1859.
Wie ergeht es dem Beobachter dann erst mit 400 Millionen Jahren? So weit zurück liegt das Erdzeitalter des Devons, und aus dieser Zeit stammen die ältesten Gesteine des Kölner Umlands. Die Mitglieder des Kölner Projektteams wollen diese enorme Zeitspanne „erfahrbar” machen.
Hierfür nutzen sie einfach die Fahrtzeit der Darwin-Bahn. Die Strecke von der zentral gelegenen Haltestelle Neumarkt bis zur Endhaltestelle Thielenbruch dient ihnen als Zeitachse für die Entstehung des Lebens. Bei einer Fahrtzeit von 40 Minuten wird eine Fahrtminute zehn Millionen Jahren entsprechen, die verschiedenen Erdzeitalter werden sich den an der Strecke befindlichen Haltestellen zuordnen lassen. Diese Zeitreise wird im Rahmen von Sonderfahrten zu erleben sein, für die der Wagen mit Monitoren aufgerüstet wird. So werden die Fahrgäste – zum Beispiel Schulklassen – zu jedem Erdzeitalter Bilder sehen und über das Lautsprechersystem begleitende Informationen erhalten.
Der Zeitraum vom Präkambrium bis zum Ende des Silurs wird vor Fahrtbeginn vorgestellt. Am Neumarkt, an dem die Fahrt beginnt, liegt das Devon. Weiter geht es über Karbon, Perm, Trias, Jura und Kreide zum Tertiär. Am Ende der Zeitreise sind die Teilnehmer im Quartär angelangt, in dem auch der Mensch auf den Plan tritt.