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60 Jahre spannende Berichte aus der Wissenschaft

Allgemein

60 Jahre spannende Berichte aus der Wissenschaft
© bdw-Illustration/Ricardo Rio Ribeiro Martins; mtrlin/stock.adobe.com

Vor 60 Jahren erschien die Welt in Vielem noch in Ordnung. Die Energieversorgung galt dank Kohle und Kernkraft als gesichert, für das hochgeschätzte Auto wurde bereitwillig immer mehr Platz geschaffen. Der Dreck aus dem Auspuff roch zwar schlecht, war aber weitgehend akzeptiert. Umweltschutz war kaum ein Thema, vom Treibhauseffekt oder einem drohenden Klimawandel hatten die meisten Menschen noch nie gehört.

Zugleich herrschte großes Vertrauen in den technischen Fortschritt und die Fähigkeit der Wissenschaftler, Wohlstand und Intellekt der Gesellschaft weiter voranzubringen. Allerdings: Wie die Wissenschaft funktioniert und welche neuen Erkenntnisse sie zu bieten hatte, lag für viele Menschen im Dunkeln. Mit diesem Mangel an Einblicken sollte bild der wissenschaft Schluss machen.

1964 ging die Zeitschrift als erstes Wissenschaftsmagazin im deutschsprachigen Raum an den Start, gegründet durch den Physiker und Publizisten Heinz Haber, der später als „Fernsehprofessor“ weithin bekannt wurde – mit seiner besonderen Gabe, komplizierte Zusammenhänge in Natur, Medizin, Raumfahrt oder Astronomie für jedermann verständlich zu erklären.

Mit diesem Anspruch hat auch bild der wissenschaft über die letzten sechs Jahrzehnte hinweg alle Bereiche der modernen Naturwissenschaften ausgeleuchtet, den Forschern über die Schulter geschaut und die Resultate ihrer Arbeit den Leserinnen und Lesern sowohl tiefgründig als auch anschaulich präsentiert. Der Stoff für spannende Berichte aus der Wissenschaft ging dabei niemals aus.

Es gab Unmengen an wissenschaftlichen Entdeckungen – überraschende ebenso wie langersehnte. Die Forscher setzten Meilensteine der Erkenntnis sowie beeindruckende Durchbrüche in Technik und Medizin. So entdeckten ein Jahr nach dem Erscheinen der bdw-Erstausgabe Arno Penzias und Robert Woodrow Wilson die kosmische Hintergrundstrahlung – und lieferten damit eine Bestätigung der Urknalltheorie zur Entstehung des Universums. Mit dem Schaf Dolly kam 1996 das erste geklonte Tier zur Welt. 2010 in Sibirien gefundene Überreste des sogenannten Denisova-Menschen machten erstmals klar, dass es einst noch mehr Menschenarten gegeben hat als Homo sapiens und Neandertaler.

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Ab Mitte der 1970er-Jahre entstand in den USA mit dem Global Positioning System (GPS) ein weltweites Navigationssystem auf Basis einer Schar von Satelliten, das seit Mitte der 1990er-Jahre vollständig einsatzfähig ist – und heute in vielen Bereichen der Technik unverzichtbar ist. Auf die erste Herztransplantation an einem Menschen durch den süd-afrikanischen Arzt Christiaan Barnard 1967 folgte rund 50 Jahre später die Entwicklung eines künstlichen Herzens. Die Leserinnen und Leser von bild der wissenschaft waren bei allen Höhepunkten der Forschung hautnah dabei – und erfuhren schnell und umfassend von deren Bedeutung.

Zum Beispiel auch 2016, als es einem Team von Wissenschaftlern zum ersten Mal gelang, Gravitationswellen direkt nachzuweisen – und damit ein neues Tor zum Blick aufs Weltall zu öffnen. Schon kurz nach der Veröffentlichung des wissenschaftlichen Erfolgs, der nach fast exakt 100 Jahren eine Folgerung von Albert Einstein aus der Allgemeinen Relativitätstheorie bestätigte, in einer Fachzeitschrift berichtete bdw in einer Titelgeschichte umfassend darüber.

Die Inbetriebnahme des Teilchenbeschleunigers LHC am Kernforschungszentrum CERN in Genf schuf das Fundament für spektakuläre neue Erkenntnisse der Physik, die auch bald folgten. Etwa durch den Nachweis des Higgs-Teilchens 2012: Das Partikel verleiht allen anderen Elementarteilchen ihre Massen. Vorhergesagt hat seine Existenz der Schotte Peter Higgs – im bdw-Geburtsjahr 1964.

Das zeigt den langen Atem, der in der Forschung häufig unverzichtbar ist. Der Weg von der Idee bis zur Entdeckung und weiter hin zu einer praktischen Anwendung kann äußerst mühsam sein. Ein Musterbeispiel dafür ist die Nutzung der Kernfusion als möglicher Energiequelle der Zukunft. Die Forschung daran begann kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieg aus dem Bau der Wasserstoffbombe in den USA heraus – und zog sich über das gesamte Bestehen von bdw hinweg. Und von einem Kraftwerk, das elektrischen Strom aus Kernfusion liefert, sind die Forscher noch immer viele Jahre entfernt.

Dasselbe gilt wohl für alltägliche Anwendungen der Hochtemperatursupraleitung, etwa in widerstandslosen Stromkabeln. Das physikalische Phänomen entdeckten Georg Bednorz und Karl Alexander Müller 1986 am IBM-Forschungslabor Zürich, und ein Jahr später erhielten sie dafür den Physiknobelpreis. Doch nach wie vor warten die Forscher auf die Entdeckung eines Materials, das ohne Kühlung supraleitend wird und elektrischen Strom auch bei Raumtemperatur ohne Verluste befördern kann. Bislang haben sie noch nicht einmal verstanden, wie die Hochtemperatursupraleitung funktioniert.

Doch die Wissenschaft hat nicht bloß solche Dauerbrenner zu bieten. Im Lauf der Zeit ist daneben die Suche nach Lösungen für Probleme in den Fokus gerückt, die vor Jahrzehnten noch unbekannt waren. Dazu gehört etwa der dramatische Verlust an Biodiversität, der fast überall auf der Welt schnell voranschreiten und immer mehr Tier- und Pflanzenarten für immer von der Erde verschwinden lässt – sowie vor allem auch der Klimawandel. Der Kampf dagegen ist inzwischen als eine der wichtigsten weltweiten Herausforderungen erkannt – und damit selbstverständlich auch zu einem der beherrschenden Themen in unserem Magazin avanciert.

Wie lässt sich auch weiterhin eine sichere Versorgung der Menschheit mit Energie gewährleisten – aber ohne dafür Kohle und andere fossile Energieträger verbrennen zu müssen? Wie können die individuelle Mobilität und die Beförderung von Menschen oder Waren – ob per Automobil, Schiff oder Flugzeug – umwelt- und klimaschonend gestaltet werden? Und wie lassen sich die bereits heute deutlich erkennbaren Folgen der klimatischen Veränderungen auf der Erde stoppen, bremsen oder in eine Bahn lenken, die den Schaden möglichst gering hält? Der Beantwortung solcher Fragen widmen sich unzählige Forscher an Universitäten und anderen Einrichtungen weltweit – aufmerksam begleitet von bild der wissenschaft und seinen Autoren.

Technologische oder wissenschaftliche Durchbrüche auf diesem Forschungsgebiet haben das Zeug, die Welt gehörig zu verändern. Was sich aber tatsächlich als „Durchbruch“ bezeichnen lässt, wird meist erst lange Zeit später, in einem Blick zurück, erkennbar.

Deshalb haben wir zum 50-jährigen Bestehen von bild der wissenschaft vor zehn Jahren einen solchen Blick zurück angestoßen und mehrere Hundert Forscher, Wissenschaftsjournalisten und Wissenschaftskommunikatoren darüber befragt, was aus ihrer Perspektive die einschneidendsten und folgenreichsten Entwicklungen seit 1964 waren. Das Resultat ist in der Tabelle links unten zu sehen, wo die ersten zehn Positionen in unserem Expertenranking aufgelistet sind: Auf Platz eins sahen die wissenschaftlichen Insider die Erfindung des World Wide Web, auf den Plätzen zwei und drei die Entschlüsselung der menschlichen Erbinformation und die erste bemannte Mondlandung im Rahmen des Apollo-Projekts der NASA.

Top 10 Highlights aus Forschung und Technik seit 1964

Zum 50-jährigen Jubiläum von bild der wissenschaft wählte eine Jury die Top 10 Highlights aus Forschung und Technik seit 1964. Das ist nun 10 Jahre her. Stimmt die Rangliste aus heutiger Sicht noch – oder müsste sie anders aussehen? Müssten vielleicht neue Themen auf die vorderen Plätze? Etwa die globale Erwärmung, die vor 10 Jahren „nur“ Platz 13 erreichte?

Was sich in den letzten zehn Jahren in und aus diesen großen Drei entwickelt hat, können Sie auf wissenschaft.de nachlesen. Hier finden Sie außerdem kurze Berichte über die jüngsten Neuerungen bei bild der wissenschaft. Denn nicht nur in Forschung und Technologie, sondern auch bei unserem Magazin hat sich in den zurückliegenden sechs Jahrzehnten – und vor allem auch während der letzten zehn Jahre – vieles bewegt.

Beflügelt wurde das durch neue Möglichkeiten, aber auch durch veränderte mediale Nutzungsgewohnheiten unserer Leserschaft. In einer Hinsicht blieb und bleibt bei unserem Magazin aber auch weiterhin alles beim Alten: Wir arbeiten mit voller Kraft daran, Sie über die großen und kleinen Erfolge der Forschung, über deren Hintergründe und Bedeutung objektiv und aktuell auf dem Laufenden zu halten. Insofern bleibt die Welt auch nach 60 Jahren noch in Ordnung.

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Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

  • Wie kann die Wissenschaft helfen, die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern?
  • Was werden die nächsten großen Innovationen?
  • Was gibt es auf der Erde und im Universum noch zu entdecken?

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li|tho|phil  〈Adj.〉 bevorzugt in der Lithosphäre sich anreichernd (von chem. Elementen)

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