Der athenische Feldherr Nikias wußte, daß die Schlacht verloren war. Sein Heer war bei der Belagerung der sizilischen Stadt Syrakus erfolglos gewesen, die sogenannte “Sizilische Expedition” der Athener war gescheitert. Nun gab es eigentlich nur noch eine Möglichkeit: den Rückzug. Noch waren die Verluste gering, und vor allem die Flotte war noch weitgehend intakt. Man machte sich gerade bereit, die Schiffe zu besteigen, um nach Athen zurückzukehren, als etwas Unvorhergesehenes passierte: In der Nacht zum 27. August 413 v. Chr. verfinsterte sich der Mond. Die Athener waren erschrocken und verängstigt, vor einer Seereise ein solch schlechtes Omen zu erhalten. Obwohl man schon lange wußte, wie es zu einer Mondfinsternis kam, war der allgemeine Aberglaube noch sehr groß. Auch Nikias hielt es für besser, zunächst die Götter zu besänftigen. Man schob die Abfahrt also einige Tage hinaus und vollzog die entsprechenden Opfer. Ein fataler Aufschub, wie sich herausstellen sollte. Mittlerweile war es den Syrakusanern gelungen, Verstärkung zur See zu erhalten und den Athenern den Fluchtweg abzuschneiden. Die Athener versuchten, über Land zu flüchten, wurden in ihrer Panik jedoch fast völlig aufgerieben. Tausende von Athenern kamen ums Leben, alle Schiffe waren verloren. Athen sollte sich von diesem Schlag nie mehr erholen. Die einst mächtigste Stadt Griechenlands war von einer Mondfinsternis besiegt worden.
431 v. Chr.
Verhängnisvolle Mondfinsternis30. August 2002
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