Die Freimaurer werden noch heute gern wegen ihres früheren Schweigegelöbnisses mit Geheimbünden in Verbindung gebracht und faszinieren Außenstehende durch geheime Symbolik und Rituale (siehe DAMALS 5-2012). Im 17. Jahrhundert in Schottland und England entstanden, hatten sich Freimaurerlogen im 18. Jahrhundert auch auf dem europäischen Festland rasant verbreitet. Besonders in Frankreich, aber auch in der Neuen Welt entfalteten Freimaurer mit ihren Ideen politische Sprengkraft. Das gemeinsame geistige Fundament der Freimauerer waren Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit sowie Humanität und Toleranz.
Die konfessionelle Prägung der Brüder sollte keine Rolle mehr spielen. Papst Klemens XII. sah mit Sorge, mit welcher Rasanz im 18. Jahrhundert immer neue Freimaurerlogen entstanden. Für ihn waren die Freimaurer Sektierer und Häretiker, die die Kirche und das Seelenheil der Gläubigen gefährdeten. „Denn wenn sie nichts Übles betrieben, würden sie nicht das Licht so sehr scheuen“, schrieb er in seiner am 28. April 1738 veröffentlichten Bulle „In eminenti apostolatus specula“, in der er die Freimaurerei verdammte. Allen Christen untersagte er unter Androhung der Exkommunikation den Umgang mit Logenbrüdern und forderte die geistlichen und weltlichen Obrigkeiten zum Verbot der Freimaurerei auf. Die Bulle wurde von Klemens‘ Nachfolgern mehrfach bestätigt.