Um Italien zu beherrschen, gründeten die Römer Städte mit Siedlern oder schlossen Bündnisverträge mit anderen Orten. Für sie war der „Stiefel“ – bis auf den Norden – jedoch stets eine Art erweitertes Gebiet ihrer Stadt. Erst als die Römer Sizilien eroberten, sicherten sie das Gebiet seit 241 v. Chr. mit Truppen und einem Statthalter. Dessen Aufgabengebiet nannten sie provincia. Die Einwohner solcher Provinzen besaßen weniger Rechte als die Menschen auf dem Festland, sie mussten Steuern zahlen und waren Untertanen, keine Mitbürger.
Mit dem Ende des ersten Punischen Krieges, ebenfalls 241 v. Chr., erklärten die Römer die zuvor punisch beherrschten Inseln Sardinien und Korsika zu entmilitarisiertem Gebiet. Mit den Puniern hatten sich die dortigen Einwohner arrangiert, doch Untertanen Roms wollten sie nicht werden. Als es daraufhin zu Revolten kam, schickten die römischen Machthaber Legionen auf die Inseln und griffen hart durch. Immerhin gab es dort große Getreideplantagen. Zudem schätzte man auch die Pferde und Waffen von den Inseln. Um Letztere dauerhaft verwalten zu können, schuf der Senat im Jahr 227 v. Chr. gleichzeitig mit Sizilien eine zweite Provinz: Sardinia et Corsica. Doch die römische Durchsetzungskraft war zunächst gering: Selbst Jahrhunderte später scheinen nur die Küstenstreifen halbwegs romanisiert gewesen zu sein – bis in die Berge reichte Roms starker Arm nie. Noch Augustus musste hart gegen das Bandenwesen durchgreifen.