Die Überlieferung hat Roms frühe Geschichte eng mit mythischen Ausschmückungen verwoben. Dazu gehört auch eine Auseinandersetzung mit den Kelten im 4. Jahrhundert. Damals war das keltische Volk der Senonen bis ins Kernland der Etrusker eingedrungen. Als die Römer bei Verhandlungen vermittelten, brachten sie die Kelten so sehr gegen sich auf, dass diese kurzerhand gegen Rom zogen. Dort gab es kein stehendes Heer, und so gelang es den keltischen Kriegern, die eilends zusammengezogenen römischen Truppen am Fluss Allia vernichtend zu schlagen. Die Stadt am Tiber lag somit schutzlos vor den Feinden. Dieses traumatische Ereignis am 18. Juli galt seither als Unglückstag, als dies ater, und wurde mit einem schwarzen Stein im Kalender markiert. Vermutlich fand die Schlacht im Jahr 387 v. Chr. statt, möglicherweise aber schon drei Jahre früher. Dem Jahr legten die Römer weniger Gewicht bei als dem Tag.
Der keltische Heerführer Brennus zog nach der siegreichen Schlacht gegen Rom und plünderte die Stadt. Allein das befestigte Kapitol hielt stand, auch dank der legendären Gänse der Juno, die Alarm schlugen, als die Kelten eines Nachts den Berg erklommen. Und dann ist da noch die Geschichte mit dem Schwert, das Brennus in die Waagschale geworfen haben soll, um mehr Lösegeld für seinen Abzug zu erpressen, mit dem Ausruf: „Vae victis! [Wehe den Besiegten!]“. Sicher ist nur, dass Rom in der Folgezeit sein Heer neu organisierte und die Stadt befestigte. 800 Jahre lang sollte sie kein Feind mehr erobern.