Aufgrund des international verflochtenen Finanzsystems hatte der Börsenkrach von 1929 eine weltweite Krise ausgelöst: Unternehmen und Banken brachen zusammen, Massenarbeitslosigkeit breitete sich aus. Und Deutschland mußte seine Schulden aus dem Ersten Weltkrieg begleichen. Ebenfalls 1929 bestimmte der „Young-Plan“ erstmals eine Gesamtsumme der deutschen Reparationen: Bis zum Jahr 1988 sollten 112 Milliarden Goldmark gezahlt werden. Obwohl die Jahresraten herabgesetzt wurden, löste der Plan in Deutschland einen Proteststurm aus, der vor allem der NSDAP Auftrieb gab. Alle Maßnahmen, Deutschland politisch und wirtschaftlich zu stabilisieren, scheiterten: Im Frühjahr 1931 drohte die Zahlungsunfähigkeit.
In dieser Situation griff der amerikanische Präsident Herbert Hoover ein. Er wollte alle zwischenstaatlichen Schulden für ein Jahr ruhen lassen, um das Vertrauen der Kreditmärkte in die deutsche Wirtschaft wiederherzustellen – auch als Ausweg aus der prekären wirtschaftlichen Situation der USA. Erst nach zähem Widerstand willigte Frankreich, das am „Young-Plan“ festhalten wollte, schließlich ein: Das „Hoover-Moratorium“ trat am 6. Juli 1931 in Kraft. Zwar wurde darin lediglich ein Aufschub der Kriegsschulden festgelegt, faktisch bedeutete es jedoch das Ende der Reparationszahlungen, das 1932 auf der Konferenz von Lausanne besiegelt wurde.