Als den „Unberatenen“ bzw. den „Ratlosen“ verballhornten spätere Generationen den Namen Aethelreds II. (Aethelred = edler Rat). Tatsächlich zeichnete sich der angelsächsische König oft sowohl durch Ratlosigkeit und Wankelmut als auch durch unnötige Grausamkeit aus. Prägend für seine Herrschaft von 978 bis 1016 war der Dauerkonflikt mit den Dänen.
Das angelsäch‧sische England war seit dem späten 8. Jahrhundert begehrtes Ziel immer neuer dänischer Flotten. Die Eindringlinge gaben sich nicht allein mit Raub und Plünderungen zufrieden, sondern begannen sich im Osten der Insel niederzulassen. Allmählich bildete sich das „Danelag“ heraus, ein dänisches Eroberungsgebiet mit eigener Rechtsprechung, das den Norden, Osten und Teile Mittelenglands umfasste. Obgleich den Angelsachsen im 10. Jahrhundert die Rückeroberung dieses Gebiets gelang, lebten sie in ständiger Angst vor neuen Eroberungszügen und versuchten, sich durch Geldzahlungen Frieden zu erkaufen.
Die Dänen indes führten ihre Angriffe gegen England fort. Um einen vernichtenden Schlag gegen die Invasoren zu führen, ordnete König Aethelred II. an, am Festtag des heiligen Briccius (St. Brice’s Day), am 13. November 1002, alle in seinem Herrschaftsgebiet lebenden Dänen zu erschlagen. Der Befehl war nicht nur grausam, sondern erwies sich als töricht, denn dem Gemetzel fiel auch Gunhild, eine Schwester des Dänenkönigs Sven Gabelbart, zum Opfer. Wutentbrannt setzten nun Sven und sein Bruder und Nachfolger Knut mehr denn je alles daran, das angelsächsische Königreich zu erobern.