Eduard der Bekenner war tot. Am 5. Januar 1066 starb der König von England, ohne einen Erben zu hinterlassen. Er wurde in der noch unfertigen Westminster Abbey beigesetzt. Vier Männer kamen für seine Nachfolge in Frage: erstens der minderjährige Edgar Aetheling, doch der weilte im fernen Ungarn – und eine Vormundschaftsregierung? Besser nicht. Sodann Wilhelm, Herzog der Normandie: Ihn hatte Eduard Jahre zuvor angeblich als Nachfolger designiert. Außerdem wollte König Harald Hardrada von Norwegen als Erbe Knuts des Großen den englischen Thron besteigen, und schließlich Harold Godwinson, der mächtigste unter den englischen Machthabern. Unklar blieb, ob Eduard auf dem Sterbebett seine frühere Entscheidung zugunsten Wilhelms revidiert und das Schicksal Englands in Harolds Hände gelegt hatte. Das Witenagemot, die Versammlung der weltlichen und geistlichen Fürsten, entschied dennoch schnell: Am 6. Januar 1066 wählten sie Harold Godwinson zu ihrem König. Noch am selben Tag wurde er vermutlich in der Westminster Abbey gekrönt. Harold war der letzte Angelsachse auf dem Thron, und seine kurze Herrschaft war geprägt vom Kampf, sich als recht‧mäßiger König zu behaupten. Auf die Nachricht von Harolds Krönung hin bereiteten sich sowohl der Normanne Wilhelm als auch der König von Norwegen auf eine Invasion vor. Der Ausgang ist bekannt: Während Harold den Norweger im September 1066 bei Stamford Bridge besiegen konnte, scheiterte er drei Wochen später auf dem Schlachtfeld von Hastings gegen den Normannen Wilhelm, den „Eroberer“.
06.01.1066
Letzter Angelsachse gekrönt19. Januar 2016
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