Der Nürnberger Patrizier Peter Stromer war in Sorge. Für das andelsunternehmen seiner Familie, das im Fernhandel, Berg- und Hüttenwesen tätig war, brauchte er ständig Holz. Aber die einst dichten Wälder Frankens waren durch Brandrodung und einen immensen Holzbedarf dahingeschwunden. Aufforsten, das schwebte Peter Stromer als Lösung vor.
Zunächst entschied er sich dafür, nicht Laub-, sondern Nadelbaumsaaten auszusäen, und das, obwohl Nadelbäume keine offensichtlichen Früchte trugen und gegenüber den Laubbäumen als „schlecht“ galten. Aus Kiefern- und Tannenzapfen erntete Stromer Samen und lagerte sie, bevor er sie am 9. April 1368 auf gepflügten Boden im Nürnberger Reichswald ausbrachte. Zur Auflockerung des Bodens und zum Schutz der Baumschösslinge gegen Frost wurden wohl auch Birken gesät. Die Pflanzung hatte Erfolg. Bis zu seinem Tod im Jahr 1388 setzte Stromer die planvolle Aufforstung des Nürnberger Reichswalds fort und gilt heute als Pionier einer nachhaltigen Waldwirtschaft. Um 1390 konnte man berichten, dass von der ersten und den nachfolgenden Pflanzungen nun „gross viel weld [Wälder] kumen sein“. In Nürnberg hatte sich da schon die Zunft der „Tannensäer“ gebildet, die die Techniken verfeinerte und bald auch für andere Städte und Herrschaften tätig wurde.