Seit der Mitte des 16. Jahrhunderts erblühte der transatlantische Sklavenhandel, und immer mehr Menschen wurden aus Afrika in die Neue Welt verschleppt und verkauft. Nur den wenigsten gelang die Flucht. In Brasilien taten sich geflohene Sklaven in eigenen, meist geographisch sehr unzugänglichen Siedlungen zusammen, die zeitgenössisch Mocambos hießen und heute in der Regel als Quilombos bezeichnet werden. Eine solche Siedlung war auch Palmares im heutigen brasilianischen Bundesstaat Alagoas an der Atlantikküste.
Von 1605 an entwickelte es sich von einer bescheidenen Siedlung zu einem autonomen Königreich. Bis zu 30 000 Menschen, mehrheitlich Männer, fanden dort Zuflucht: entflohene Sklaven, aber auch Indigene und verarmte Europäer. Sie verteidigten sich nicht nur erfolgreich gegen die portugiesischen Kolonialherren, sondern unternahmen auch bewaffnete Überfälle auf ihre alten Kolonien, um immer mehr ihrer Leidensgenossen aus der Sklaverei zu befreien. Den Kolonialherren gelang es jahrzehntelang nicht, Palmares einzunehmen. Erst durch einen Kanonenangriff am 7. Februar 1694 zerstörten sie die Hauptsiedlung des Königreichs und verwundeten den legendären Anführer Zumbi dos Palmares, der fliehen konnte. Aus einem Versteck heraus führte er seinen Kampf noch über ein Jahr fort, bis er schließlich ver‧raten wurde: Am 20. November 1695 wurde er, der wie ein Halbgott verehrt wurde, enthauptet. Sein Todestag wird in Brasilien bis heute jährlich als „Tag des schwarzen Bewusstseins“ gefeiert.