Am 6. Juli 1415 war der Prager Reformtheologe Jan Hus auf dem Konzil von Konstanz auf dem Scheiterhaufen verbrannt worden. Die Konflikte zwischen seinen Anhängern, den Hussiten, und Vertretern von Kirche und Reich hatten sich seit 1419 in den sogenannten Hussitenkriegen entladen. In fünf Kreuzzügen waren katholische Truppen gegen die Hussiten angerannt, doch ohne Wirkung. Im Gegenzug hatten die Hussiten ihre Kriegszüge bis über die Reichsgrenzen ausgedehnt und stellten eine ständige Bedrohung für die Katholiken dar. Eine Beendigung der Hussitenkriege war deshalb eine wichtige Aufgabe, die sich das Konzil von Basel vorgenommen hatte. Dabei waren „die Hussiten“ kein homogener Gegner, sondern umfassten verschiedene Strömungen, von denen die militanten Taboriten und Orebiten den radikalen Flügel darstellten. In Basel gelang jedoch eine Annäherung an die gemäßigten Utraquisten, die sich mit kaiserlichen Truppen gegen die Taboriten verbündeten und sie bei Lipany in der heutigen Slowakei vernichtend schlugen.
Am 5. Juli 1436 erkannten die Hussiten auf dem Landtag von Iglau Kaiser Sigismund als rechtmäßigen König von Böhmen an. Zuvor schon hatten sie den „Prager Kompaktaten“ zugestimmt, die ihnen unter anderem das Abendmahl in beiderlei Gestalt, also auch den Laienkelch, erlaubten. Die Hussitenkriege fanden damit zwar ein Ende, doch Papst Pius II. erklärte diese Zugeständnisse im Jahr 1462 für ungültig; nicht zuletzt deshalb verstummten die Rufe nach Reform nicht mehr.