Sein Antrittsbesuch in den USA erfolgte mit reichlicher Verspätung. Immerhin war Bundeskanzler Konrad Adenauer fast am Ende seiner ersten Amtszeit, als er am 7. April 1953 dem US-amerikanischen Präsidenten Dwight D. Eisenhower im Weißen Haus die Hand schüttelte. Das verwundert, galten Adenauer die USA doch als wichtigster Partner für die Westintegration und die Wiedererlangung westdeutscher Souveränität.
Etwas resigniert erkannte Adenauer während seiner zwölftägigen Reise, dass die USA kaum zu bilateralen Zugeständnissen bereit waren. Fragen der Wiederbewaffnung der Bundesrepublik und der Aufhebung des Besatzungsstatuts wollten die USA nicht ohne Großbritannien und Frankreich entscheiden. Bereits die langwierigen Besuchsvorbereitungen durch die deutschen und amerikanischen Unterhändler ließen das ahnen. Acht Jahre nach Kriegsende begegneten die USA dem neuen Verbündeten noch immer mit Skepsis.
Innenpolitisch aber war der Besuch ein Erfolg. In Westdeutschland standen 1953 Wahlen an, und Adenauer wusste um die Symbolkraft seines Besuchs. Höhepunkt war zweifelsohne die Kranzniederlegung am „Grab des unbekannten Soldaten“ auf dem Nationalfriedhof in Arlington. Die „Neue Deutsche Wochenschau“ zeigte den Kanzler unter einer gehissten Deutschland-Flagge. Adenauer präsentierte sich so dem westdeutschen Wähler als ein Kanzler, der Deutschland wieder auf die internationale Bühne zurückführte.