„In der Tat ist ein Ritter unerschrocken und von allen Seiten geschützt, der wie den Körper mit dem Panzer aus Eisen auch den Geist mit dem Panzer des Glaubens umgibt“, pries Zisterzienserabt Bernhard von Clairvaux die Tempelritter. Um 1120 in Jerusalem zum Schutz christlicher Pilger gegründet, wollte der Orden weltliches Rittertum, eine aufs Jenseits gerichtete Gesinnung und eine monastische Lebensweise vereinen. Mit Bernhard von Clairvaux als wortgewaltigem Fürsprecher und Gönner breitete sich der Templerorden noch im 12. Jahrhundert beinahe explosionsartig aus. Mit ihrem weißen – und mit einem roten (Tatzen-)Kreuz versehenen – Mantel und Waffenrock wurden die Templer schnell zum Inbegriff des Kreuzritters. Ihren Erfolg und Reichtum verdankten sie nicht zuletzt dem Apostolischen Stuhl: Bereits 1139 wurde der Orden direkt dem Papst unterstellt und erhielt zahlreiche Privilegien.
Am 9. Januar 1144 schließlich bestätigte Papst Coelestin II. in der Bulle „Milites Templi“ die von seinen Vorgängern gewährten Privilegien. Er forderte den Klerus des Abendlandes auf, den Templerorden zu unterstützen und zu Spenden aufzurufen. Den Templern selbst war es nun möglich, Gönner um sich zu scharen und Spenden anzunehmen. Dies legte den Grundstein für den rasant wachsenden Reichtum und Erfolg des Ordens – der wiederum bald die Begehrlichkeiten weltlicher Herrscher weckte und so zum Untergang der Templer beitrug.