Angst breitete sich aus im schwäbischen Nördlingen. Die Reichsstadt stand als Mitglied des Heilbronner Bundes unter dem Schutz Schwedens und war eine Bastion des Protestantismus. Als die katholischen Truppen Kaiser Ferdinands II. 1634 versuchten, nach Südwesten vorzustoßen, machten sie vor Nördlingen halt. 36 000 Fußsoldaten und Reiter begannen nun, die Stadt einzuschließen. Während die Stadtbevölkerung versuchte, sich zu verteidigen, litten die Bauern unter den Verwüstungen und Plünderungen durch die Truppen. Um den Fall Nördlingens und den Zerfall des Heilbronner Bundes zu verhindern, zogen zwei schwedische Söldnerheere unter den Feldherren Bernhard von Sachsen-Weimar und Gustaf Horn mit über 25 000 Mann gegen die Truppen der katholischen Liga. Würde es wirklich zur Schlacht kommen?
Die Heere lagen sich zunächst wochenlang gegenüber, und die Schweden täuschten am Abend des 5. September sogar einen Abzug vor. Doch dann griffen sie unvermittelt die kaiserlichen Truppen an: Eine der größten Schlachten des Dreißigjährigen Krieges hatte begonnen. Die Beschaffenheit des Geländes, zahlenmäßige Unterlegenheit und strategische Fehler der Kommandierenden trugen den schwedischen Heeren so schwere Verluste ein, dass sie nur noch fliehen konnten. Die vernichtende Niederlage der Schweden in der Schlacht von Nördlingen brach nicht nur ihren Nimbus der Unbesiegbarkeit. Sie hatte auch den Verlust der schwedischen Vormachtstellung im Dreißigjährigen Krieg zur Folge.