Es war einer der größten Erfolge der afroamerikanischen Bürgerrechtsbewegung in den USA: Am 2. Juli 1964 unterzeichnete Präsident Lyndon B. Johnson den Civil Rights Act als ein Zeichen gegen die jahrhundertelange Segregation (Rassentrennung) und Ungleichheit, die insbesondere in den Südstaaten der USA vorherrschten. Das Gesetz war bereits von Johnsons Vorgänger, John F. Kennedy, initiiert worden. 99 Jahre nach dem Ende des amerikanischen Bürgerkriegs und 101 Jahre nach der Befreiung aus der Sklaverei umfasste der Civil Rights Act mehrere Bereiche, die spezifische Formen der Diskriminierung, wie etwa im Wahlrecht, betrafen.
Das Gesetz beendete offiziell die Ära der „Whites Only“-Schilder und verbot fortan die Diskriminierung in öffentlichen Einrichtungen wie Hotels, Restaurants und Theatern. Um faire Arbeitsbedingungen auch für Schwarze zu gewährleisten, verbot das Gesetz ebenfalls Diskriminierung durch Unternehmen. Der Civil Rights Act spielte zudem eine zentrale Rolle in der Bildungspolitik. Die Bundesregierung war nun autorisiert, die Aufhebung der Rassentrennung in den öffentlichen Schulen durchzusetzen. Viele Bundesstaaten suchten dennoch weiter nach Wegen, die Vorschriften zu umgehen. Gleichzeitig wechselte die Anhängerschaft der Segregation von der Demokratischen Partei – der traditionellen Heimat des „Südens“ – zur Republikanischen Partei, was zu einer politischen Neuausrichtung in den Südstaaten der USA und einer Verschärfung der ideologischen Spaltungen der Gesellschaft führte.