Alles begann am 2. August 1343 mit der Hinrichtung des bretonischen Nobelmannes Olivier IV. de Clisson wegen angeblichen Hochverrats. Er hatte sich im Bretonischen Erbfolgekrieg gegen Karl von Blois und damit gegen die Interessen des französischen Königs Philipp VI. gewandt. Dies hatte ihm den Zorn des Monarchen und das Todesurteil eingebracht. Oliviers Witwe Jeanne de Belleville schwor daraufhin König Philipp und Karl von Blois Rache. Sie verkaufte die Ländereien von Clisson und stattete mit der Unterstützung des englischen Königs Eduard III. drei Kriegsschiffe aus, schwarz gestrichen und mit roten
Segeln. Das Flaggschiff trug den Namen „Meine Rache“.
Aus der trauernden Witwe wurde die „Bretonische Tigerin“ und Herrin der „Schwarzen Flotte“. 13 Jahre lang trieb Jeanne als Piratin ihr Unwesen und machte vor allem im Ärmelkanal Jagd auf Handelsschiffe der französischen Krone. Es heißt, sie habe von den Besatzungen nur jeweils ein, zwei Männer am Leben gelassen, die dem französischen König von dem Überfall berichten sollten. Auch soll sie das englische Heer 1346 während der Schlacht von Crécy mit Nahrungsmitteln versorgt haben. Philipp VI. und Karl von Blois waren längst tot, als Jeanne 1356 ihre Piratenlaufbahn beendete und Sir Walter Bentley, einen Militärbeauftragten des englischen Königs, heiratete. Sie ließ sich auf der Burg von Hennebont in der Bretagne nieder und starb 1359.
