Es war Künstlercafé, Kabarett und das Pariser Aushängeschild des „Fin de Siècle“ schlechthin: das „Le Chat Noir“, so benannt nach einer Kurzgeschichte von Edgar Allan Poe. Gegründet am 18. November 1881 von dem Maler Rodolphe Salis und dem Autor Émile Goudeau, entwickelte sich „Le Chat Noir“ auf dem Montmartre schon bald zum Treffpunkt der Pariser Bohème. Namhafte zeitgenössische Kunstschaffende wie etwa Claude Debussy, Henri de Toulouse-Lautrec oder Jane Avril gaben sich dort die Klinke in die Hand. Und der Eintritt war für sie exklusiv: Nur sie durften die Räumlichkeiten des „Le Chat Noir“ betreten, was es umso attraktiver erscheinen ließ.
Die beiden Gründer boten einen Künstlersalon ebenso wie ein anspruchsvolles Programm mit Musik, Tanz und Theater. Bei freiem Eintritt hatte Salis, Sohn eines Limonadenmachers, die Geschäftsidee, künstlerische Darbietungen mit dem Verkauf von Getränken zu verbinden. Salis und Goudeau waren dabei auch verlegerisch tätig. Sie veröffentlichten eine Wochenzeitschrift, die den Namen des Salons trug und mit Theaterrezensionen, Gedichten und Bildern von befreundeten Künstlerinnen und Künstlern Werbung machte. Weltberühmt ist auch das von Théophile Steinlen entworfene Plakat „Tournée du Chat Noir“ im Stil des Art Nouveau. Mit dem Tod von Salis im Jahre 1897 endete schließlich die ruhmreiche Geschichte von „Le Chat Noir“.