„Athleta Christi“ („Streiter Christi“): Diesen Ehrentitel vergaben Päpste des 15. Jahrhunderts an Personen, die sich im Kampf gegen die osmanische Expansion besonders hervortaten. Einer der so Geehrten war der ungarische Reichsverweser Johann Hunyadi. Als Woiwode an der ungarischen Grenze zum Osmanischen Reich hatte er gegen die Osmanen gesiegt, allerdings 1444 in der Schlacht von Warna auch eine schwere Niederlage hinnehmen müssen. Vier Jahre später sah Hunyadi die Möglichkeit gekommen, den Gegner in einer einzigen Schlacht zu besiegen.
An der Spitze einer Allianz aus ungarischen, polnischen und walachischen Truppen zog er den Osmanen unter der Führung Sultan Murats II. entgegen. Am 17. Oktober begann die dreitägige Schlacht auf dem Amselfeld im Kosovo, genau dort, wo 1389 serbisch-bosnische Truppen eine einschneidende Niederlage gegen die Türken erlitten hatten. Und die Geschichte wiederholte sich: Hunyadi war den Gegnern hoffnungslos unterlegen und wurde in die Flucht getrieben. Hatte der serbische Despot Đurađ Branković, ein Vasall Ungarns, der nicht im christlichen Heer hatte kämpfen wollen, die Osmanen vor dem herannahenden Hunyadi gewarnt? Die Osmanen hatten sich nämlich vorzeitig in Stellung bringen können. Beide Niederlagen auf dem Amselfeld verankerten sich tief im serbischen Gedächtnis.