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Annullierung einer Ehe

17.12.1498

Annullierung einer Ehe

Ludwig, Herzog von Valois-Orléans und Neffe des Königs Ludwig XI., gehörte einer ungeliebten Nebenlinie des Hauses Valois an, die – ginge es nach dem König – niemals Anspruch auf den Thron haben sollte. Als König Ludwigs zweite Tochter Johanna mit einer Missbildung der Wirbelsäule zur Welt kam, fasste er daher den Plan, sie mit seinem Neffen zu vermählen. Man vermutete schon früh, dass sie aufgrund ihrer Einschränkungen niemals Kinder haben würde. Weder Johanna noch Herzog Ludwig waren glücklich über die Ehe, die im Jahr 1476 geschlossen wurde. Die Braut war zu dem Zeitpunkt gerade einmal zwölf, ihr Ehemann 14 Jahre alt. Johanna galt wegen ihrer Missbildung als unansehnlich, und wie erwartet blieb die Ehe kinderlos.

Der Plan Ludwigs XI. wäre fast aufgegangen, wäre nicht sein Sohn und Nachfolger König Karl VIII. 1498 kinderlos verstorben und der Stamm des Hauses Valois mit ihm erloschen. Nun wurde doch Ludwig als Ludwig XII. zum König von Frankreich gekrönt. Sofort nach Karls Tod hatte er Gespräche mit Papst Alexander VI. aufgenommen, um die Ehe mit Johanna annullieren zu lassen und Anne de Bretagne, die Witwe Karls VIII., zu heiraten. Vor einer Kommission schwor er, die Ehe nie vollzogen zu haben, und erging sich in Details über Johannas körperliche Einschränkungen. Mit Hilfe glaubwürdiger Zeugen, die das Gegenteil behaupteten, hatte Johanna vermutlich die besseren Argumente, doch annullierte der Papst die Ehe aus politischen Gründen am 17. Dezember 1498.

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