Ganze 16 Jahre dauerte die Unterbrechung der diplomatischen Beziehungen zwischen den USA und Russland: Mit dem Untergang des Zarenreichs im Jahr 1917 hatten die USA ihren Botschafter aus Russland zurückgezogen. 1922 wurde die Sowjetunion gegründet, und schon bald bemühte sie sich um die diplomatische Anerkennung durch die USA – zunächst vergeblich. Nicht nur, dass die US-Amerikaner das sowjetische Gesellschaftssystem ablehnten, auch die Weigerung der neuen russischen Regierung, die Schulden des Zarenreichs aus der Zeit des Ersten Weltkriegs zu übernehmen, spielte eine Rolle.
Der Kurswechsel kam 1933 mit dem Amtsantritt des demokratischen Präsidenten Franklin D. Roosevelt. Am 16. November 1933 konnte der sowjetische Außenkommissar Maxim Litwinow in Washington mit Präsident Roosevelt die Anerkennung der UdSSR vereinbaren. Erster US-Botschafter wurde William C. Bullitt. Für den jungen Sowjetstaat bedeutete dies einen großen außenpolitischen Coup. Die USA wiederum versprachen sich von der Anerkennung Handelserleichterungen für die eigenen Agrarexporte in die Sowjet-union. Sie sollten der daniederliegenden amerikanischen Wirtschaft wieder auf die Beine helfen. Das Moskauer Regime sagte im Gegenzug zu, jegliche kommunistische Propaganda auf amerikanischem Boden zu unterlassen. Für die Frage der zaristischen Altschulden fand sich eine elegante Lösung: Sie wurde auf einen späteren Zeitpunkt verschoben.