Es ging als „Lei Áurea“ („Goldenes Gesetz“) in die Geschichte Brasiliens ein. Am 13. Mai 1888 unterzeichnete Kronprinzessin Isabella von Brasilien, die damalige Regentin des Landes, das Gesetz zur entschädigungslosen Abschaffung der Sklaverei.
Es garantierte die Freiheit für alle Sklaven in Brasilien, unabhängig von Alter, Geschlecht oder Ethnie.
Der Kampf für die Abschaffung der Sklaverei in Brasilien begann bereits im frühen 19. Jahrhundert, als erste Abolitionisten-Organisationen gegründet wurden. In den darauffolgenden Jahrzehnten wurden langsam erste Verbesserungen erreicht: 1850 wurde die Einreise versklavter Menschen nach Brasilien verboten, seit 1871 befreite man alle Kinder, die von Sklavinnen geboren wurden, 1885 erlangten alle Sklaven über 60 Jahren die Freiheit. Das Ende der Sklaverei wurde schließlich durch den wachsenden Widerstand von Sklaven, Abolitionisten und durch den internationalen Druck befördert. Die Abschaffung der Sklaverei in Brasilien, das letzte Land auf dem amerikanischen Doppelkontinent, in dem Sklaverei bis dahin noch existiert hatte, war ein bedeutender Schritt in der Geschichte des Landes und ein Meilenstein in der weltweiten Bewegung zur Abschaffung der Sklaverei. Die Freilassung von mehr als 700 000 Sklaven hatte jedoch auch tiefgreifende Auswirkungen auf die brasilianische Gesellschaft. Die Großgrundbesitzer, vormals Stütze der Monarchie, verbündeten sich mit der republikanischen Bewegung. Im folgenden Jahr wurde Kaiser Peter II. gestürzt und die Republik ausgerufen.