Die Anklage plädierte für die Todesstrafe. Im berüchtigten Rivonia-Prozess, der seinen Namen nach dem Vorort von Johannesburg erhielt, wurde eine Gruppe um den charismatischen Führer des African National Congress (ANC) Nelson Mandela der Subversion und Sabotage beschuldigt. Tatsächlich führten der ANC und seine bewaffnete Fraktion Umkhonto we Sizwe („Der Speer der Nation“) Sabotageakte gegen staatliche Einrichtungen und Infrastruktur durch, um gegen die repressiven Gesetze und Praktiken der Apartheid zu protestieren. Am 12. Juni 1964 erging das Urteil: Als Angeklagter Nummer 1 wurde Nelson Mandela wie sieben seiner Mitstreiter zu lebenslanger Haft verurteilt.
Der Gerichtsprozess war ein Ereignis, das international große Aufmerksamkeit erregte. Mandelas berühmte Verteidigungsrede, in der er erklärte, er sei bereit, für seine Ideale zu sterben, wurde zu einem symbolträchtigen Ausdruck des Widerstands gegen die Apartheid. Die Verurteilung machte Mandela zu einem internationalen Symbol des Kampfes gegen Unterdrückung und für Menschenrechte. Die folgenden 27 Jahre verbrachte der Verurteilte im Gefängnis. Während dieser Zeit wuchs der internationale Druck auf die südafrikanische Regierung, die Apartheid zu beenden. Mandelas Freilassung im Jahr 1990 markierte schließlich den Beginn des Endes der Apartheid und führte zu den ersten demokratischen Wahlen in Südafrika im Jahr 1994, bei denen Mandela zum Präsidenten gewählt wurde.