„1913“ von Florian Illies war ein großer Erfolg, auch als Hörbuch. Nun gibt es eine Fortsetzung. Kann sie das hohe Niveau des ersten großen Wurfs halten? Die Zeitreise beginnt mit Rudolf Steiner, Picasso, Hermann Hesse und mit Hugo von Hofmannsthal. Letzterer ist am Jahresanfang 1913 missmutig, ja depressiv; der Frühvollendete sieht ein düsteres Schicksal kommen. Andere sind ganz anders gestimmt, wollen die Welt umkrempeln, das Leben in vollen Zügen genießen. Wie schon bei der Vorgängerpublikation bezieht sich Illies auf Selbstzeugnisse berühmter Persönlichkeiten, und die sind wieder hinreißend, man braucht gar nichts hinzuzuerfinden. Und alles gekonnt verknüpfen, das kann Illies. Auch wenn man manches wiedererkennt, man trifft auch neue Zeitgenossen, und so lohnt wieder das Zuhören – zumal Ulrich Noethen liest.
Rezension: Dr. Heike Talkenberger
Florian Illies
1913
Was ich unbedingt noch erzählen wollte
Der Audio Verlag, Berlin 2018, 6 CDs mit Booklet, Laufzeit 7 Stunden 12 Minuten, € 20,–