Sie war die erste künstlerisch-politische Avantgarde nach 1945, und trotzdem ist sie heute wenig bekannt: die Gruppe SPUR. Die Maler und Bildhauer Heimrad Prem, Helmut Sturm, Hans-Peter (H. P.) Zimmer und Lothar Fischer mischten seit ihrer Gründung 1957 die spießigen bundesrepublikanischen Verhältnisse auf. Ihre expressiven Gemälde zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion provozierten mit Witz und stellten die geltenden akademischen Regeln in Frage, während ihre radikalen Manifeste und Aktionen gesellschaftspolitische Skandale nach sich zogen. Die Mitglieder der „SPUR“ waren Wegbereiter der 68er-Bewegung, doch blieben sie weitgehend unverstanden. Sie wiederzuentdecken lohnt sich mit diesem Film, der viele Zeitzeugen befragt, aber auch in den Museen in Cham oder in Neumarkt in der Oberpfalz.
Rezension: Dr. Heike Talkenberger
Sabine Zimmer
Gruppe SPUR
Die Maler der Zukunft
absolut MEDIEN, Fridolfing 2020, Laufzeit 85 Minuten, € 9,90