Der Schweizer Schriftsteller Max Frisch wurde mit seinen Romanen „Stiller“ (1954) und „Homo faber“ (1957) berühmt. Doch auch seine Tagebücher, die er zu einer eigenen literarischen Form entwickelte, machten Furore. Nun bietet ein Hörbuch eine gekürzte Lesung der Tagebucheinträge, die zwischen 1946 und 1949 entstanden. Frisch bereiste in diesen Jahren mehrfach Europa, lief durch zerbombte deutsche Städte, besichtigte das Lager Theresienstadt oder traf Exilanten in Zürich. Der Schriftsteller erweist sich als genauer Beobachter des Nachkriegsalltags mit seinen Verwerfungen. Und immer wieder beschäftigt ihn die Frage, wie Europa nach dem Zweiten Weltkrieg zu einem dauerhaften Frieden finden kann.
Rezension: Dr. Heike Talkenberger
Max Frisch
Tagebuch 1946-1949
SRF/Der Audio Verlag, Berlin 2021, 2 CDs mit Booklet, Laufzeit etwa 121 Minuten, € 15,–