In kaum einer Kirche Venedigs fehlen Zeugnisse seiner unermüdlichen Schaffenskraft. Jacopo Tintoretto (1518 –1594), Färberssohn und Autodidakt, hat dort Gemälde hinterlassen, die einem noch heute den Atem stocken lassen. Kühne perspektivische Verkürzungen, starke Emotionalität, dramatischer Bildaufbau und eine überbordende, bewegungsreiche Figurenfülle zeichnen ihn aus, dazu eine Malweise und Farbgebung, die in Teilen schon modern wirken. Sein Meisterstück vollbrachte Tintoretto für die Scuola San Rocco. Der Film, der nicht in allen Deutungen überzeugt, ermöglicht die Wahrnehmung vieler Details, die vor Ort leicht untergehen, und zeigt, wie atemberaubend der Maler den „Einbruch des Göttlichen“ in die reale Welt zu gestalten wusste.
Rezension: Dr. Heike Talkenberger
Dagmar Knöpfel
Tintoretto
Das Drama des Bildes
absolut MEDIEN, Fridolfing 2018, DVD, Laufzeit 42 Minuten, € 9,90