Am Ende des 18. Jahrhunderts war Weimar ein brodelndes kulturelles Zentrum. Und mittendrin: Karl August Böttiger, ein umtriebiger Schriftsteller, der häufig Skandale provozierte. Böttiger stand in regem Austausch mit Dichtern und Denkern seiner Zeit. Die Geschichten, die ihm dabei zu Ohren kamen, hielt er etwa unter dem Titel „Weimarsches Geniewesen“ fest. Sie zeigen, dass es in den gelehrten Kreisen nicht immer gelehrt zuging: Bei „Geniegelagen“ flogen Gläser aus den Fenstern, und Urnen wurden zu Trinkpokalen umfunktioniert. Goethe boxte sich bei „Landpartien“ zuweilen so heftig, „dass Blut danach floss“. Das Hörbuch präsentiert solche und weitere unterhaltsame Anekdoten.
Rezension: Anna Joisten
Karl August Böttiger
Literarische Zustände und Zeitgenossen
Begegnungen und Gespräche im klassischen Weimar
mdr KULTUR/Der Audio Verlag, Berlin 2022, mp3-CD, Laufzeit 2 Stunden 17 Minuten, € 15,–