Die Schriftstellerin Anna Seghers hatte 1941 mit ihrer Familie auf der Flucht vor den Nazis Europa verlassen müssen und eigentlich in New York, bei Freunden, leben wollen, doch man wies die Familie ab. Sie wandte sich nach Mexiko, wo sie bis 1947 blieb. Volker Weidermann beschreibt anschaulich, allerdings manchmal mit recht viel Phantasie, das schwierige Leben der überzeugten Kommunistin im Exil. Die Aufgaben waren kräftezehrend: Anna managte Familie und Finanzen, schrieb unter anderem an dem großen Roman „Transit“, gründete mit Ludwig Renn die „Bewegung Freies Deutschland“ und unterhielt enge Beziehungen zu anderen Schicksalsgenossen. Ein schwerer Verkehrsunfall 1943 kostete sie fast das Leben. Aber es gab Lichtblicke, vor allem die erfolgreiche Veröffentlichung des Romans „Das siebte Kreuz“, der 1944 verfilmt wurde und Anna Seghers weltberühmt machte.
Rezension: Dr. Heike Talkenberger
Volker Weidermann
Brennendes Licht
Anna Seghers in Mexiko
Der Audio Verlag, Berlin 2020, 4 CDs, Laufzeit 4 Stunden 36 Minuten, € 18,–