Sarah Kirsch und Christa Wolf – zwei der bedeutendsten Literatinnen in der damaligen DDR – verband zunächst eine enge Freundschaft. Eine Auswahl aus dem Briefwechsel der beiden, der über
30 Jahre währte, ermöglicht tiefe Einblicke in den Literaturbetrieb in der DDR, in dem vor allem Kirsch Anfeindungen erlebte, aber auch in das Alltagsleben und die Gefühlswelt der beiden Autorinnen. Es entsteht eine Art Innensicht der DDR und später auch der Bundesrepublik; 1977 verließ Kirsch die DDR. Lange herrschte gegenseitige Ermutigung und Wertschätzung zwischen den beiden Schiftstellerinnen, bis Ende der 80er Jahre politische Differenzen sie entzweiten, ausgelöst unter anderem durch die Aufdeckung der zeitweiligen Tätigkeit Christa Wolfs als Inoffizielle Mitarbeiterin (IM) für die Stasi.
Rezension: Dr. Heike Talkenberger
Christa Wolf/Sarah Kirsch
Wir haben uns wirklich an allerhand gewöhnt
Der Briefwechsel
Random House Audio, München 2021, 2 CDs, Laufzeit 161 Minuten, € 20,–