Wer waren die Männer und Frauen, die die Herrschaft des Kapitals und die soziale Ungerechtigkeit, falls nötig mit Gewalt, beseitigen, die eine Vereinbarkeit von Gleichheit und Freiheit schaffen wollten? Der Film will die Anarchisten als treibende Kraft des sozialen Fortschritts wieder sichtbar machen, habe man sie doch einseitig zu Aposteln der Zerstörung stilisiert. Am Anfang stand der französische Schriftsetzer Pierre-Joseph Proudhon mit seinem Slogan „Eigentum ist Diebstahl“. In aufrüttelnden Bildern wird die Entwicklung zwischen 1840 und 1945 gezeigt – von den Unruhen in Chicago 1886 über die Bombenanschläge russischer Anarchisten um 1900 und die Bildung von alternativen Kolonien in Südamerika 1909 bis zum Spanischen Bürgerkrieg.
Rezension: Dr. Heike Talkenberger
Tancrède Ramonet
Kein Gott, kein Herr!
Eine Geschichte der Anarchie
arte EDITION/absolut MEDIEN, Fridolfing 2017, Laufzeit 142 Minuten, € 12,95