Wien, Ende der 1950er Jahre. Mit der alten 8-mm-Kamera ihres Vaters filmt die gehbehinderte Johanna den scheinbar harmlosen Familienalltag: den Geburtstag der kleinen Schwester, Weihnachten, Besuch von Freunden. Johannas Motto aber ist: „Lange genug hinschauen!“ Und so wandelt sich das scheinbar Idyllische langsam, aber beharrlich, wird untergründig, abgründig. Brüche im Familienleben tun sich auf. Und was treibt eigentlich die Großmutter, wenn sie mit jungen, ernst blickenden Frauen in einem Nebenzimmer verschwindet? Der vielfach preisgekrönte Film ist kein Dokumentarfilm, beruht aber auf Erinnerungen von Zeitgenossen, die er inszeniert. Er geht unter die Haut, entlarvt Klischees, soziale Zwänge und schließlich auch ein Familiengeheimnis.
Rezension: Dr. Heike Talkenberger
Sandra Wollner
Das unmögliche Bild
Fragmente einer Familiengeschichte und ihrer Geheimnisse
Filmakademie Baden-Württemberg/absolut MEDIEN,
Fridolfing 2019, DVD, Laufzeit 70 Minuten, € 9,90